The truth hurts Wieso VanMoof aus dem französischen Fernsehen verbannt wurde
Unsere neueste Kampagne sollte Fragen aufwerfen und neue Gedanken anregen. Die Autorité de Régulation Professionnelle de la Publicité hat jedoch entschieden, dass der Film nicht in Frankreich ausgestrahlt werden kann. Grund hierfür sei die Verbreitung “Angst schürender Verbildlichungen des Klimawandels”. Aber ist ein zweiunddreißig Sekunden Spot eines schmelzenden Autos für das französische Fernsehen wirklich zu provokativ?
Gehen wir einen Schritt zurück. Für die nicht im Bilde – Unser Werbespot „Reflections“ beginnt mit einem melancholischen Blick auf das Fortbewegungsmittel der Vergangenheit. In der Karosserie eines Autos spiegeln sich verstaute Autobahnen und vollgepackte U-Bahnen wider. Während des im Soundtrack singenden „new day dawning“, beginnen sich die glänzenden Oberflächen zu verziehen und verzerren und schmelzen zu einem Pool aus flüssigem Metall. Bevor der Film schwarz wird, tritt an der Stelle des Autos wie zu Erwarten, das VanMoof S3.
Die auffällige Folge an Bildern knüpft an eine kraftvoll wortlose Aussage über unsere Zukunft. Indem wir die visuelle Sprache einer Autoanzeige auf den Kopf stellen, verweisen wir auf eine Welt, in der die Menschen frei sind. Frei sich fortzubewegen und frei mit ihrer Umwelt im Einklang zu leben. Die selbstregulierte ARPP argumentierte, dass Aspekte des Films "den Automobilsektor [...] diskreditieren und gleichzeitig ein Klima der Angst schaffen".
Angesichts der Tatsache, dass die Regulierungsbehörde kürzlich zugesagt hat, die Nachhaltigkeitsaspekte ihrer Policen zu stärken, ist es sicherlich schwierig diese Entscheidung zu rechtfertigen. Besonders verwirrte die Aussage im Angesicht dessen, dass es sich bei den reflektierten Bilder ausschließlich um öffentlich zugänglich archiviertes Dokumentationsmaterial handelt. Wenn also alltägliche Aufnahmen des Transports in der realen Welt ein „Klima der Angst“ schaffen, sollte man vielleicht versuchen, etwas gegen diese Welt zu unternehmen. Zum Beispiel, indem man alternative Transportmittel anbietet.
Es ist nicht das erste Mal, dass ARPP mit Kontroversen in Verbindung gebracht wird. Anfang dieses Jahres wurde eine Handlungsaufforderung Kampagne von Greenpeace blockiert. Anscheinend wurden Bilder von schmelzenden Eiskappen für Pariser U-Bahn-Pendler als „zu politisch“ eingestuft. Ebenso wurde die Werbeanzeige von Médecins du Monde, auf der die astronomischen Kosten essenzieller Medikamente hervorgehoben wurden, aufgrund des „Risikos negativer Reaktionen von Pharmaunternehmen“ blockiert.
Bemerkst du ein Muster? Wir sind keine Verschwörungstheoretiker, dennoch weist die ARRP eine Tendenz auf, Unternehmensinteressen gegenüber bedeutender sozialer Umstände zu bevorzugen. Die Zensur unseres Werbespots erfolgt zu einer Zeit, in der die französische Automobilindustrie in Schwierigkeiten steckt. Autoverkäufe sinken, und um den Sektor am Leben zu erhalten, sah sich die französische Regierung gezwungen, einen Sanierungsplan in Höhe von 8 Mrd. EUR zu verabschieden.
Gleichzeitig befeuern Social-Distancing Maßnahmen die Nachfrage nach hochwertigen E-Bikes. Mit Fahrrädern, die im Vergleich zu öffentlichen Verkehrsmitteln als zunehmend verlässliche Mobilitätsoption angesehen werden, haben die Pariser Stadtplaner neue Initiativen eingeführt und rund 300 Millionen Euro für die Fahrradinfrastruktur bereitgestellt.
Es ist also leicht zu verstehen, warum Autohersteller eine Bewusstseinsänderung fürchten. Und erklärt, warum bis heute weltweit fast keine Fahrrad-Werbespots ausgestrahlt wurden. Die Giganten der Autoindustrie haben immer noch das Gewicht und die finanzielle Unterstützung, um Regulierungsbehörden wie die ARPP zu beeinflussen. Dieser Einfluss auf den Markt lockert sich aber allmählich und ist es nur eine Frage der Zeit, bis weitere Stimmen sich erheben. Die ersten haben es schon getan.
Erfahren Sie hier mehr über den neuesten Film von VanMoof oder machen Sie noch heute eine Probefahrt mit dem neuen VanMoof S3 & X3.