Hmm, wir können nicht finden, was du suchst...

Gib nicht auf! Überprüfe die Schreibweise oder versuche etwas weniger Spezifisches.

Suche
Rider Stories

Rider Stories: Loulou - Stadtperspektiven

Wie die meisten vermisst Lou-Lou van Staaveren die Freuden ihres Lebens vor der Pandemie - in lebhaften Bars zu trinken, in lauten Restaurants essen zu gehen und in Amsterdams vielen Museen herum zu schlendern. Aber auf einem bescheidenen Grundstück in Aalsmeer - etwas südlich der Stadt - hat Lou-Lou eine willkommenen Ablenkung von einem Jahr harter Einschränkungen gefunden. Ihre Familie mit grünem Daumen ist hier damit beschäftigt, den Garten ihrer Träume zu pflegen - der gleichzeitig als Kulisse für eine Reihe faszinierender kreativer Projekte dient.

Von ihrem Haus im grünen Watergraafsmeer aus radelt Lou-Lou van Staaveren südwestlich entlang der Amstel auf einen hübschen Radweg in Richtung Amstelveen, bevor sie in die landschaftlich gestalteten Wälder des Amsterdamse Bos eindringt. Ihr Ziel: ein Familiengarten im Haus ihrer Eltern in Aalsmeer - einer kleinen Stadt am See, versteckt hinter dem internationalen Flughafen Amsterdams. „Es ist schön, so herauszukommen. Es ist fast so, als würde man die Stadt von sich abwaschen.”

Lou-Lou stammt aus einer Familiendynastie kommerzieller Blumenzüchter, und Aalsmeer ist ein Synonym für die Branche: In der Stadt findet die weltweit größte Blumenauktion statt, bei der täglich rund 20 Millionen Blumen aus aller Welt gehandelt werden. Es ist vielleicht keine Überraschung, dass Lou-Lou den grünen Daumen ihrer Eltern geerbt hat. "Wir waren schon immer eine Garten Familie", erklärt sie. „Meine Eltern haben dieses schöne Grundstück in Aalsmeer, aber vor ungefähr anderthalb Jahren haben sie es erweitert, und wir haben beschlossen, es in ein Familienprojekt umzuwandeln.“

„Es ist schön, so herauszukommen. Es ist fast so, als würde man die Stadt von sich abwaschen.”

Die Motive hinter des Vorhabens waren vielfältig. Zum einen hat Lou-Lou sich schon immer nach einem Gemüsebeet gesehnt. Noch wichtiger jedoch, dass der Garten eine kreative Funktion erfüllen soll, die in Lou-Lou's Arbeit als Fotografin einfließt und die künstlerische Praktik ihrer Schwester inspiriert. „Suzie wollte mit Blumen experimentieren, also hat sie die Blumenbeete. Ich habe mein Gemüse, aber alle helfen sich gegenseitig. Während der Pandemie war es ein wirklich schöner Ort für uns, um Zeit miteinander zu verbringen - was wir wohl immer getan haben, aber nicht so sehr auf den Garten konzentriert."

Obwohl diese Szene idyllisch klingt, treten gelegentlich Spannungen auf. Jedes Familienmitglied der van Staaveren hat seine eigene Vorstellung wie der Garten aussehen sollte, und diese Ideen stimmen nicht immer überein. "Es gibt definitiv Zeiten, da es kracht es! Mein Vater ist sehr belesen, aber auch sehr konkret - er bevorzugt gerade Linien und misst gerne alles anhand der Proportionen seines Rasenmähers ab. Meine Schwester und ich wollen hingegen, dass alles wilder und organischer wird - so ist das nunmal.“ Lou-Lou's Mutter, eine Kunstlehrerin, hat sie ebenfalls beeinflusst: "Meine Mutter hat mir und meiner Schwester alles beigebracht, was wir über das Pflanzen von Setzlingen und Topfpflanzen wissen. Aber sie bringt auch diesen sehr romantischen, geschmackvollen Ansatz zum Projekt mit."

"Amsterdam hat definitiv etwas von seinem Charme verloren - nicht mit Freunden abhängen zu können, in eine Bar, ins Kino, in ein Museum zu gehen ... das hat einen großen Einfluss auf die Lebensqualität."

Als Fotografie Studentin an der Royal Academy of Arts in Den Haag findet Lou-Lou viele Parallelen zwischen der Gartenarbeit und dem Fotografieren. Beide Beschäftigungen sind „meditativ“ und „achtsam“ und machen es möglich in Gedanken zu versinken, „im Moment zu sein“ und den hektischen Anforderungen des heutigen Alltags zu entkommen. Aber die Kombination ihrer Leidenschaften ist Lou-Lous ultimative Inspiration: “ Mein Abschlussprojekt wird eine Art halb-fiktive Erzählung über einen geheimen Garten sein, der mit diesen sehr romantischen Ideen spielt, was ein Garten ist. Natürlich verbindet die Fotografie und Pflanzen eine lange Geschichte - beide hängen stark vom Licht ab, was sie zu perfekten Partnern macht. "

Zurück in der Stadt kann Lou-Lou nicht anders, als davon zu träumen, wie das Leben vor der Pandemie war. "Amsterdam hat definitiv etwas von seinem Charme verloren - nicht mit Freunden abhängen zu können, in eine Bar, ins Kino, in ein Museum zu gehen ... das hat einen großen Einfluss auf die Lebensqualität." Gleichzeitig haben die Beschränkungen jedoch einige Vorteile gebracht. Nachdem ihr Unterricht weitgehend abgesagt war und ihre langen Pendelfahrten nach Den Haag vom Tisch waren, nutzte Lou-Lou die Gelegenheit, um ihr Viertel etwas besser kennenzulernen. Zu ihren aktuellen Highlights zählen der Park Frankendael - Heimat eines stattlichen Herrenhauses, gepflegter Kleingärten und Scharen eifriger Vogelbeobachter - sowie der nahe gelegene Flevopark, bei dem sich Schiffe durch den Amsterdam-Rhein-Kanal schlängeln.

Während das Watergraafsmeer viel Grün, Freiflächen und Ruhe bietet, ist diese sanfte Atmosphäre nicht immer repräsentativ für Lou-Lou's Zeit in Amsterdam. „Ich habe früher in der Innenstadt an der Lauriergracht gelebt“, erinnert sie sich. „Es war dort sehr laut, aber großartig für mich mit Anfang 20 - man war an allem nah dran, hat im Herzen der Stadt in der Nähe all dieser schönen Sehenswürdigkeiten viel gefeiert. Es war eine ganz andere Phase meines Lebens, aber ab einem bestimmten Punkt braucht man einfach mehr Platz! “

Wo Häuser kommen und gehen, ändern sich manche Dinge nicht allzu sehr: Für Lou-Lou - wie für die meisten Amsterdamer - wäre das Leben ohne Fahrrad einfach nicht dasselbe. "Ich fahre viel lieber mit dem Fahrrad als mit jedem anderen Transportmittel", sagt sie. "Aber hier ist es in der Tat kaum eine bewusste Entscheidung, es ist hier einfach so natürlich. Ich habe eine Weile in Südafrika studiert und war wirklich frustriert darüber, dass ich überall hin fahren musste. Ich weiß auf jeden Fall zu schätzen, wie erreichbar hier alles ist. Ich schätze mich wirklich glücklich. "

Obwohl die Niederlande weltweit für ihre Fahrradkultur bekannt sind - „weil jeder hier so auf die Bedürfnisse der Radfahrer eingestellt ist“ - war Lou-Lou bei einem Besuch in Kopenhagen stark beeindruckt. Hier werden High-Tech-Fahrräder im Rahmen eines imposanten Citybike-Programms angeboten. Ausgestattet mit eingebauten Monitoren bot sich ein Einblick in die Zukunft des städtischen Lebens. Mit ihrer Liebe zur Natur hofft Lou-lou natürlich auch in Amsterdam auf weitere nachhaltige Veränderungen.

Wenn der Drang nach einer Spritztour aufkommt, neigt Lou-Lou dazu die Stadt zu verlassen - vielleicht um sich um ihre Pflanzen zu kümmern -, aber es gibt auch einige Routen innerhalb der Stadt, die ihr immer Energie geben. "Ich liebe es, mein Fahrrad auf einer der Fähren über den Fluss IJ nach Amsterdam-Noord zu nehmen." Manchmal bietet es sich an auf ihren Fahrten Musik oder einen Podcast zu hören. Aber die meiste Zeit geht sie ohne, genießt ihre Umgebung und nimmt stattdessen den Moment in sich auf. "Ich neige dazu, ein bisschen abzudriften, wenn ich Fahrrad fahre - man könnte sagen, ich bin eine kleine Träumerin."

In der Serie Rider Stories untersuchen wir Perspektiven zum Leben und Arbeiten in Städten und darüber hinaus mit den Augen unserer Fahrer.

Worte von George H. King

GEORGE H. KING ist ein in Amsterdam ansässiger Schriftsteller und Herausgeber mit Schwerpunkt auf Kunst, Kultur und Gesellschaft. Als früherer Chefredakteur des Unseen Magazine hat er unter anderem im Yet Magazine, im Foam Magazine und im British Journal of Photography geschrieben.

Finde einen VanMoof-Standort in deiner Nähe und buche noch heute eine Testfahrt mit dem VanMoof S3 & X3.

Jetzt kaufen.